Opatija Riviera in Kroatien, nähe Insel Krk

„Neue Immobiliensteuer in Kroatien: Was Eigentümer und Vermieter jetzt wissen müssen“

Einführung einer neuen Immobiliensteuer in Kroatien

Ab dem 1. Januar 2025 ersetzt Kroatien die bisherige Steuer auf Ferienhäuser durch eine neue Immobiliensteuer. Diese Entscheidung wurde am Freitag durch das kroatische Parlament mit der Verabschiedung eines umfassenden Pakets von Steueränderungen getroffen, die unter anderem auch die Einkommenssteuer, Mehrwertsteuer (PDV), Pauschalbesteuerung im Tourismus sowie persönliche Steuerfreibeträge betreffen.

Die wichtigsten Änderungen im Überblick

1. Immobiliensteuer:

  • Die Steuer beträgt zwischen 0,6 und 8 Euro pro Quadratmeter.
  • Sie wird für alle lokalen Gebietseinheiten verpflichtend eingeführt, wobei die Höhe der Steuer von den jeweiligen Kommunen individuell festgelegt werden kann.
  • Der Staat selbst wird ebenfalls steuerpflichtig.
  • Ausnahmen:
    • Immobilien, die als Hauptwohnsitz dienen (erste Immobilie).
    • Immobilien, die von Familienmitgliedern dauerhaft bewohnt werden.
    • Immobilien, die für mindestens zehn Monate im Jahr langfristig vermietet sind.
    • Unbewohnbare, baufällige Gebäude können unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls von der Steuer befreit werden.
    • Kleinvermieter, die touristische Unterkünfte in ihrer eigenen Wohnimmobilie anbieten, bleiben steuerfrei.

2. Pauschalsteuer für touristische Vermietungen:
Die neuen Regelungen legen abhängig von der touristischen Entwicklungsstufe der Gemeinde die Höhe der Pauschalsteuer pro Bett fest:

  • Hochentwickelte Gebiete: 100–300 Euro pro Bett.
  • Mittlere Entwicklungsstufen: 30–200 Euro pro Bett.
  • Weniger entwickelte Regionen: 20–100 Euro pro Bett.

3. Änderungen bei der Einkommenssteuer:

  • Die Obergrenze für den persönlichen Steuerfreibetrag steigt von 560 auf 600 Euro.
  • Das Einkommen, ab dem eine höhere Steuerstufe greift, erhöht sich von 50.400 auf 60.000 Euro.
  • Für Rückkehrer aus dem Ausland gelten fünf Jahre Steuerbefreiung auf Einkommen.

4. Mehrwertsteuer:

  • Die Umsatzgrenze für die Pflicht zur MwSt.-Registrierung steigt von 40.000 auf 50.000 Euro.

Kritik und politische Reaktionen

Die Opposition kritisierte die Einführung der Immobiliensteuer scharf. Kritiker wie Miro Bulj (Most) kündigten an, die Steuer in ihren Gemeinden nicht umzusetzen. Andere warfen der Regierung vor, die finanzielle Belastung der Bürger weiter zu erhöhen, ohne langfristige Lösungen für Probleme wie bezahlbaren Wohnraum zu bieten.

Fazit

Die Steuerreform bringt zahlreiche Änderungen, die sowohl Hausbesitzer als auch Unternehmer betreffen. Während die Steuerlast für einige steigt, profitieren andere von höheren Freibeträgen und klareren Regelungen. Die langfristigen Auswirkungen auf die kroatische Wirtschaft und den Wohnungsmarkt werden sich jedoch erst mit der Umsetzung der neuen Regelungen zeigen.

Quelle: https://net.hr/danas/vijesti/sabor-izglasao-porez-na-nekretnine-evo-sto-ce-to-znaciti-od-1-sijecnja-904e58ac-b94e-11ef-93dd-36bdb4de2687